Vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber wenn wir ehrlich sind, ist das Stillen des Babys ein absolutes MUSS. Es wird erwartet, dass jede Mutter nach der Geburt stillt, denn faktisch ist Muttermilch das Beste für dein Baby. Wichtige Nährstoffe, Antiköper, Allergie-vorbeugend und dazu noch die Körperliche Nähe zur Mama. Es wird praktisch vorausgesetzt, dass nach der Geburt gestillt werden muss. Und gefühlt tun es auch alle frischen Mütter.
Nach der Geburt wurde auch in der Klinik schon sehr viel Wert auf das Stillen gelegt, immer wieder wurde dafür gesorgt, dass unser Neugeborener Schatz angelegt wird. Aber genau dieses Phänomenen sorgt auch für Druck, zumindest bei mir. Denn nicht jede Frau kann stillen und es gibt viele Gründe, warum nur wenige Frauen die ersten Wochen überstehen und mindestens sechs Monate stillen.
Auch ich hätte niemals gedacht, dass ich die sechs Monate schaffe. Jetzt wo wir es geschafft haben, möchte ich gar nicht aufhören. Wir werden weiter stillen, bis einer von uns beiden keine Lust mehr hat. Ich schätze aktuell, dass wir 12 Monate Stillen werden. Parallel zur Beikost-Einführung versteht sich.
Stillen nach der Geburt macht große Probleme
Der Milcheinschuss in der Klinik ließ bei mir etwas auf sich warten. Durch die Vollnarkose direkt nach der Geburt (zum Geburtsbericht) und die Intensivstation für den Kleinen war alles etwas komplizierter und ich verspult, kraftlos und etwas ziellos. Dazu kam, dass ich mich massiv unter Druck gesetzt fühlte – das Stillen MUSS jetzt klappen – denn der Kleine bekam auf der Intensivstation ja bereits Pre-Milch aus der Flasche.
dazu kamen dann durch die Geburt und den Druck massive Schulter- und Nackenverspannungen. Das Anlegen klappte nicht und ich fand einfach keine gute Position. Ich tat mich sehr schwer mit dem Halten von unserem zerbrechlich wirkenden Wesen und das Weinen beim Anlegen im Krankenhaus tat sein übriges.

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Um den Milcheinschuss zu begünstigen und den kleinen Mann mit der Flasche zu füttern, kam die Milchpumpe zum Einsatz. Das klappte ganz gut, ich fühlte mich dabei nur total lächerlich! Ständig halbnackt im Krankenhausbett, die Pumpe an die nackten Brüste gedrückt, während der Mann mit Baby im Arm daneben sitzt. Und zur Krönung platzt auch noch die Putzfrau ständig in das Zimmer, um um uns herum zu putzen…
So große Schmerzen beim Stillen
Wir hatten Zuhause dann auch eine Milchpumpe und konnten nach ein paar Tagen endlich vom Pumpen auf die Brüste wechseln. Aber es dauerte nicht lange und die Schmerzen begannen. Die Brustwarzen waren wund. Und das tut weh! Die Pausen, damit sich diese erholen konnten, waren viel zu kurz. Alle 90 Minuten musste der Kleine angelegt werden.
Ich wendete deshalb alle Hausmittel und Tipps von meiner Hebamme und Forenbeiträgen an, die ich finden konnte. Die Klassiker: Lanolin Brustwarzensalbe, schwarzer (kalter) Tee, weiche Stilleinlagen, viel Luft, Silberhütchen und dann auch noch Stillhütchen.
Richtig schmerzhaft war dann immer das Anlegen, ich vermute man nennt es Milchspenderelflex. Jedes Mal, wenn ich ihn anlegte und er zu trinken begann, schossen mir die Tränen in die Augen. Das tat so weh, dass mein Mann echt großes Mitgefühl hatte.
Aber ich schaffte es! In der vierten Woche hörten die Schmerzen dank Multi MAM Kompressen endlich auf und ich bekam die wunden Brustwarzen in den Griff. Und auch die Abstände zwischen den Mahlzeiten wurden langsam etwas länger.
Nicht jede Frau ist zum Stillen geboren
Was ich unbedingt sagen möchte: Stillen ist kein Selbstgänger, vermutlich gibt es auch hier Frauen mit mehr oder eben weniger Naturtalent und den passenden Brüsten. Ich fing irgendwann an, im Liegen zu stillen. Nachts, weil es für uns so viel angenehmer war und ich mich im Bett aufgrund der Dachschräge im Schlafzimmer so schlecht anlehnen konnte. Und tagsüber auf dem Sofa, weil es einfach so viel besser klappte.
Heute, sieben Monate später, klappt das Stillen auch im Sitzen sehr gut. Und dennoch fällt es im Liegen leichter, der Kleine weiss was zu tun ist, sein Körper ist so viel stabiler und ich muss nicht mehr viel unterstützen, kann sogar mein Handy dabei nutzen, ohne dass er etwas davon mitbekommt.
Wie die Dinge sich ändern können
Am Anfang hätte ich aus viele Gründen am liebsten abgestillt. Ich konnte mir nicht vorstellen, das Stillen auch nur einige Wochen durchzuziehen. Aber irgendetwas in mir hat gesiegt. Vermutlich der Mutterinstinkt und das plötzlich neue Gefühl, einfach immer für das Baby zurück zustecken. Ich liebe meinen Sohn so sehr, dass ich alles für ihn stehen und liegen lasse, auf meinen bisher sehr gesunden Schlaf verzichte und eben auch unter großen Schmerzen meine Brüste bereit halte.
Und nach den ersten schwierigen Wochen genieße ich die körperliche Nähe beim Stillen sehr. Ich liebe es mittlerweile zu stillen und sehe zum aktuellen Zeitpunkt keinen Grund, damit aufzuhören. Es ist praktisch und gleichzeitig auch eine unglaubliche körperliche Verbundenheit, die ich gerne noch eine Weile beibehalten möchte. Und ich bin unsagbar stolz, die schwierige Phase überstanden zu haben.
Stillen als Seelentröster
Sowohl für mich als auch für unseren Schatz ist das Stillen auch ein Seelentröster. Der Körperkontakt hilft in nahezu jeder Situation und insbesondere während der anstrengenden Phasen während der Wachtstumsschübe hilft das Stillen ungemein.
Wir leben zwar kein Einschlafstillen, welches es hier nur in der Anfangsphase gab, aber wenn der Kleine sehr unruhig ist und Abends weint, dann wird er nach dem Herumtragen kurzer Hand noch einmal angelegt. Und danach schläft er dann abgedockt neben mir ein und wir können ihn 20 Zentimeter weiter in sein Beistellbettchen legen.
Mein Fazit zum Thema Stillen
Ich finde es mittlerweile echt toll zu stillen. Es ist gut für die Beziehung zwischen Mutter und Kind und ist dazu ehrlich gesagt einfach sehr praktisch, die Milch immer parat und perfekt temperiert dabei zu haben.
Ich bin wahnsinnig stolz, die ersten Schmerzen ausgestanden und es geschafft zu haben, bereits sieben Monate voll zu stillen. Er bekommt mittlerweile auch Brei, dennoch werden wir wohl nicht so schnell damit aufhören, zu Stilen. Ich finde allerdings, dass dies jede Frau für sich selbst entscheiden muss und sich nicht zu sehr unter Druck setzen sollte, denn wenn es nicht klappt und keine Milch oder auch zu wenig Milch da sind, dann ist die Enttäuschung riesig und das tut keinem in der Beziehung gut.
Wie war es bei euch? Waren die Schmerzen und Probleme auch so intensiv? Stillt ihr noch oder habt ihr bereits abgestillt? Reicht die Milch?
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