In meinem Bekannten- und Freundeskreis gab es bisher noch nicht so viele Schwangerschaften und mit Hebammen hatte ich ehrlich gesagt noch gar keine Berührungspunkte, bevor ich selber schwanger wurde. Die erste Frage, die ich mir dann gestellt habe: Brauche ich überhaupt eine Hebamme?
Diese Frage muss am Ende jede Frau für sich beantworten. Wenn du dir eine Hebamme für die Begleitung deiner Schwangerschaft, ggf. Geburt und Wochenbettbetreuung wünschst, dann solltest du dich so früh wie möglich darum kümmern. Ich habe gewartet, bis der Frauenarzt meine Schwangerschaft bestätigt hat, was in meinem Fall in der 9. Woche soweit war. Früher wollte bzw. konnte man mir keinen Termin gebe.
So früh wie möglich Kontakt aufnehmen
Aus heutiger Sicht würde ich jeder Frau empfehlen: Kümmere dich um eine Hebamme zur Betreuung bereits nach deinem positiven Schwangerschaftstest. So hast du die besten Chancen, auch wirklich eine Hebamme zu finden und auch noch auswählen zu können, welche dich zukünftig begleiten soll. Vielleicht hast du ja bereits eine Empfehlung aus dem Freundeskreis? Geht es nach den Frauenärzten, zumindest bei denen, die mich betreut haben, sind Hebammen nicht nötig oder gar überflüssig. Somit werden hier die wenigsten den Tipp geben, sich rechtzeitig um eine Hebamme zu kümmern.
Leider ist es in Deutschland ein großes Problem, alle Schwangeren durch Hebammen flächendeckend zu betreuen. Es gibt mittlerweile viel zu wenige Hebammen und derzeit gibt es dazu noch einen regelrechten Babyboom! Auch wenn du gesetzlich Anspruch auf die Betreuung durch eine Hebamme hast, ist dies durch einen Mangel an Hebammen leider nicht gewährleistet. Im Idealfall telefonierst du die Hebammen in der Region ab der 5. Schwangerschaftswoche durch.
Suche nach (m)einer Hebamme und das Gefühl, jetzt schon versagt zu haben
Ich habe mich leider viel zu spät um eine Hebamme gekümmert, denn ich war bereits in der 18. Woche, als ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt habe. Und ich war sehr niedergeschlagen, als ich feststellen musste, dass ich keine Chance habe, zu diesem Zeitpunkt noch eine Hebamme zu finden. Erschwerend kam hinzu, dass mein errechneter Termin direkt in die Sommerferienzeit fiel, in der natürlich auch die Hebammen gerne Ihren Jahresurlaub nehmen.
Ich musste das Thema für mich deshalb sehr schnell wieder abschließen, um weniger deprimiert zu sein. Denn ich fühlte mich, als hätte ich bereits jetzt versagt, wie sollte ich da eine gute Mutter werden?! Die Schwangerschaftshormone machten es nicht besser. Die Monate vergingen und ich war mit dem Thema durch. “Dann habe ich halt keine Hebamme, andere Frauen schaffen es auch ohne” waren meine Gedanken zu dem Thema. Nur wurde in Gesprächen mit Freunden, durch mitleidige Blicke im Geburtsvorbereitungskurs und bei der Vorstellung im Krankenhaus mit fortschreitender Schwangerschaft deutlich, dass sich keiner die Wochenbettbetreuung ohne Hebamme vorstellen kann oder gar empfehlen würden.
Die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs gab mir den Tipp, noch mal einen Anlauf zu nehmen. Sie hatte schon oft die Erfahrung gemacht, dass kurzfristig bei den Hebammen in der Region Kapazitäten frei geworden sind. Deshalb nahm ich noch einmal alle Motivation zusammen und telefonierte alle Hebammen in meiner Region systematisch durch. Und siehe da, mit Erfolg! Es erfolgte ein Rückruf einer Hebamme, die aufgrund ihres eigenen Urlaubs weniger Frauen angenommen hatte und nun noch einen freien Slot hatte. Ich kann meine Erleichterung gar nicht in Worte fassen!
Das Kennenlernen mit meiner Hebamme und die Wochenbettbetreuung
Das Kennenlernen erfolge kurzfristig und ca. vier Wochen vor meinem geplanten Entbindungstermin. Die Hebamme gab mir Tipps für das Stillen und ich bekam wegen meiner Probleme mit einer Symphysenlockerung Kinesiotape. Ich konnte nun noch alles besorgen, was sie mir für eventuelle Stillprobleme empfahl und mit einem guten Gefühl auf die Geburt blicken. Im Krankenhaus nach der Entbindung übernahm Christian dann die Koordination und informierte auch die Hebamme über die Geburt und unsere Heimkehr.

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Der erste Besuch nach der Geburt war der beste. Ich war noch unglaublich erschöpft von den Strapazen und mein Mann von der ersten Nacht zuhause. Das Stillen lief mehr schlecht als Recht und alle Informationen von der Wochenbettstation des Geburtsklinik waren für uns völlig verwirrend. Die Hebamme hörte sich unsere Sorgen an und konnte Sie größtenteils direkt ausräumen: Schnuller – kein Problem! Baby schläft beim Stillen ein – kein Problem! Baby ist sehr unruhig – so puckt man! Wickeln vor und nach dem Stillen – einmal reicht! Fiebermessen bei jedem Wickeln – übertrieben! Baby wecken, damit es spätestens nach 2 Stunden wieder trinkt – seid ihr verrückt, lasst das Baby schlafen!
Sie konnte mir die Thrombose Spritze verabreichen und wir fühlten uns so unglaublich erleichtert, als die Hebamme unser Haus wieder verlassen hatte. Alles gut! Und unsere fallende Anspannung wirkte sich direkt auch auf das Baby aus! Gepuckt und in der Cocoonababy Matratze bei uns auf dem Sofa und im Beistellbett, konnte der Kleine zur Ruhe kommen, viel entspannter schlafen und auch wir konnten so zur Ruhe kommen. Alleine um uns diese Sorgen, Anspannung und auch Verwirrung (erzeugt durch die Betreuung im Krankenhaus) zu nehmen, möchte ich eine Hebamme nach der Geburt nicht missen!
Tipps für dich
Nachfolgend habe ich dir ein paar Tipps aufgeschrieben. Dabei handelt es sich um Fragen, die ich mir im Vorfeld der Schwangerschaft auch gestellt habe,
Wo finde ich meine Hebamme?
Ich habe auf vielen Wegen versucht, eine Hebamme zu finden. Natürlich hilft Google, viele Hebammen haben bereits eine eigene Website. Dann habe ich von der Krankenkasse eine Übersicht mit Hebammen in unserer Region erhalten, die allerdings auch erst zu einen viel zu späten Zeitpunkt kam. Dann haben die Geburtskliniken oft auch noch Visitenkarten von “neuen” Hebammen in der Anmeldung liegen, einfach mal fragen, ich konnte mir diese abfotografieren. Und klar, das Beste sind natürlich Empfehlungen von deinem persönlichen Umfeld.
Wenn man keine Hebamme mehr findet und sich dennoch Fragen ergeben, gibt es auch in den regionalen Eltern-Kind-Zentren oder Familienbildungsstätten Möglichkeiten für kostenfreie und kostenpflichtige Gruppen. Dies können beispielsweise Stillgruppen sein, am Besten einfach mal in der Region die Zentren aufsuchen oder dort anrufen.
Auch gibt es die Möglichkeit auf der Webseite vom Hebammenverband oder auf hebammensuche.de nach einer Hebamme zu suchen.
Welche Arten von Hebammen gibt es?
Es gibt Hebammen für die Betreuung in der Schwangerschaft, besonders hilfreich ist dies bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden, da Hebammen oft Akkupunktur durchführen und durch das Kleben von Kinesiotape für Entlastung sorgen. Auch wenn die Wehen nach dem errechneten Termin nicht einsetzen, kann die Hebamme helfen und mit dir gemeinsam versuchen, die Wehen sanft einzuleiten. Dies sollte man nie ohne die Begleitung einer Hebamme selbst durchführen.
In der Klinik wird die Geburt von einer Hebamme begleitet und durchgeführt. Auch auf der Wochenbettstation erfolgt die Betreuung von Mutter und Kind durch unterschiedliche Hebammen, die aber im klassischen Schichtdienst arbeiten und somit regelmäßig wechseln. Das geht logischerweise nicht anders, hat sich für uns aber extrem anstrengend angefühlt, weil wirklich jede Hebamme dir etwas anderes sagt und dir unterschiedliche Tipps gibt. Das sie sich zum Teil sogar widersprechen, macht es nicht einfacher.
Es besteht auch die Möglichkeit, sich durch eine Beleghebamme in der Schwangerschaft und bei der Geburt begleiten zu lassen. Auch dies sollte sehr frühzeitig entschieden werden, da es nur wenige Hebammen gibt, die diese Begleitung anbieten. Beleghebammen sind freiberuflich, haben in der Regel einen Vertrag mit der Geburtsklinik und entbinden dein Kind und betreuen dich sowohl in der Schwangerschaft als auch nach der Entbindung im Wochenbett. Da die Hebamme für dich in Bereitschaft ist und sobald es los geht zur Klinik kommt, entstehen Kosten, die zumindest teilweise von einigen Krankenkassen übernommen wird. Der große Vorteil einer Beleghebamme ist, dass man die Person, die das Kind entbinden wird, bereits kennt und auch keinen (Schicht-) Wechsel unter der Geburt miterleben muss.
Ich persönlich hatte nur eine Hebamme für die Wochenbettbetreuung und in der Klinik zwei wechselnde, wirklich tolle Hebammen, die mich durch die Wehen begleitet und mein Kind auf die Welt gebracht haben.
Hast Du Fragen? Dann schreib mir einfach in die Kommentare und ich versuche, dir mit meinen Erfahrungen zu helfen 🙂
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